Was gehört eigentlich dazu und wie läuft es ab?
Man könnte meinen, in der Jahrgangsstufe 8 ist das Arbeitsleben noch weit entfernt. Durch verschiedene Elemente erhältst du ab hier bereits Einblicke in die Arbeitswelt und machst dich langsam auf den Weg in einen Beruf. Du kannst herausfinden, wo deine Stärken liegen und in unterschiedliche Berufsfelder hineinschnuppern.
In der 8. Klasse fällt der offizielle Startschuss für die Berufsorientierung. Dies sind die ersten Stationen auf dem Weg in deinen Beruf:
Damit deine Eltern einen Überblick erhalten, was in der beruflichen Orientierung auf dich zukommt, gibt es zu Beginn der Jahrgangsstufe 8 einen Elternabend. Bei diesem werden die Elemente der Berufsorientierung vorgestellt und ggf. lernst du schon deine Berufsberater:in kennen.
Mit dem Einstiegsinstrument ESI (früher Potenzialanalyse) beginnt deine persönliche Reise Richtung Zukunft. Du verbringst einen Schultag mit deiner Klasse bei einem Bildungsträger und machst dort verschiedene Aufgaben und Übungen – mal einzeln, mal gemeinsam mit der Gruppe. Dabei geht es nicht um Tests oder Noten, sondern ganz allein um dich und deine Stärken!
So läuft es ab:
- Du nimmst an abwechslungsreichen Übungen und Aufgaben teil – allein oder im Team.
- Pädagogische Fachkräfte beobachten, wie du an die Aufgaben herangehst.
- Am Ende bekommst du eine Rückmeldung, die zeigt: „Das kannst du richtig gut – und hier hast du Talente, die du vielleicht selbst noch gar nicht kanntest.“
Das erfährst Du dabei:
- Du erkennst, wo deine Stärken liegen.
- Du bekommst Ideen, welche Berufe oder Praktika zu dir passen könnten.
- Du kannst selbstbewusster in deine nächsten Schritte starten.
Kurz gesagt: Nach dem Tag, weißt Du besser, was Du kannst - und das macht es leichter, den nächsten Schritt zu gehen.
Einen ersten Einblick in die Berufswelt erhältst du bei der Berufsfelderkundung. Dabei machst du in drei verschiedenen Berufen jeweils für einen Tag ein Praktikum. Du gehst beispielsweise in einen Handwerksbetrieb, eine Apotheke, eine Praxis oder ein Büro, um dort den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Je nach Arbeitsfeld kannst du sogar selbst kleine Aufgaben erledigen. Dabei kannst du herausfinden, ob dich ein Beruf so sehr interessiert, dass du in der Klasse 9 ein längeres Praktikum dort absolvieren möchtest.
Wie du einen Platz für eine Berufsfelderkundung findest? Entweder fragst du direkt bei Betrieben nach oder du schaust mal im Internet im BFE-Portal nach: https://kreis-recklinghausen.bfe-nrw.de
Dort bieten ganz unterschiedliche Firmen, Praxen oder soziale Einrichtungen Berufsfelderkundungen in verschiedenen Zeiträumen an und du kannst die Plätze selbst buchen.
Ein ständiger Begleiter ist dabei dein Berufswahlpass, den du zur Potenzialanalyse bekommst. In diesem Ordner sammelst du nicht nur deine Ergebnisse der Potenzialanalyse oder Bescheinigungen über Praktika, sondern er trägt dazu bei, deinen Weg in die Arbeitswelt zu finden.
In einem Praktikum kannst Du über zwei oder drei Wochen einen Beruf kennenlernen. In einem Betrieb, einer Praxis, in einer sozialen Einrichtung oder einem Büro kannst du nicht nur deinen Kollegen und Kolleginnen über die Schulter schauen, sondern meist auch tatkräftig mitarbeiten.
Während der Berufsfelderkundung hast du ja schon erste Erfahrungen sammeln können und vielleicht war der Schnuppertag schon so interessant, dass du gern mehr erfahren möchtest. Für ein Schülerbetriebspraktikum muss man sich oftmals schriftlich bewerben. Deine Lehrer und Lehrerinnen unterstützen dich dabei und du sammelst schon Erfahrungen, wie man sich später um einen Ausbildungsplatz bewirbt. Hast du eine Praktikumsstelle bekommen, bist du Mitglied im Team und darfst beispielsweise Aufgaben am Computer erledigen, unter Anleitung Kunden bedienen oder deine Kolleginnen und Kollegen zu Terminen begleiten.
Solltest du feststellen, dass der Beruf doch nicht so interessant ist wie du dachtest, ist das eine wertvolle Erfahrung. Vielleicht gefallen dir die Arbeit und der Betrieb aber auch so gut, dass du einen Ausbildungsplatz angeboten bekommst. Ein Praktikum ist also immer eine gute Möglichkeit, etwas über die eigenen Fähigkeiten, einen Beruf und einen Betrieb herauszufinden und nicht zuletzt eine gute Chance auf einen Ausbildungsplatz.