Was gehört eigentlich dazu und wie läuft es ab?

Man könnte meinen, in der Jahrgangsstufe 8 ist das Arbeitsleben noch weit entfernt. Durch verschiedene Elemente erhältst du ab hier bereits Einblicke in die Arbeitswelt und machst dich langsam auf den Weg in einen Beruf. Du kannst herausfinden, wo deine Stärken liegen und in unterschiedliche Berufsfelder hineinschnuppern.

In der 8. Klasse fällt der offizielle Startschuss für die Berufsorientierung. Dies sind die ersten Stationen auf dem Weg in deinen Beruf:

Damit deine Eltern einen Überblick erhalten, was in der beruflichen Orientierung auf dich zukommt, gibt es zu Beginn der Jahrgangsstufe 8 einen Elternabend. Bei diesem werden die Elemente der Berufsorientierung vorgestellt und ggf. lernst du schon deine Berufsberater:in kennen.

Bei der Potenzialanalyse kannst du herausfinden, welche Stärken und Interessen du hast. Du verbringst einen Schultag mit deiner Klasse bei einem Bildungsträger und machst dort verschiedene Aufgaben und Übungen – mal einzeln, mal gemeinsam mit der Gruppe. Dabei wirst du von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bildungsträgers begleitet und eingeschätzt. Keine Sorge – richtig oder falsch gibt es bei den Aufgaben nicht, es kommt vielmehr darauf an, wie du die Übungen angehst. Zwischendurch kannst du dich immer wieder selbst einschätzen und überlegen, was du gut kannst.

Ein paar Tage später gibt es ein Auswertungsgespräch in der Schule. Dazu kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungsträgers in deine Schule und bringen dir die Auswertung der Potenzialanalyse mit. Gemeinsam schaut ihr, welche Stärken bei dir festgestellt wurden. Deine Eltern können zu diesem Gespräch natürlich gern hinzukommen!

Einen ersten Einblick in die Berufswelt erhältst du bei der Berufsfelderkundung. Dabei machst du in drei verschiedenen Berufen jeweils für einen Tag ein Praktikum. Du gehst beispielsweise in einen Handwerksbetrieb, eine Apotheke, eine Praxis oder ein Büro, um dort den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Je nach Arbeitsfeld kannst du sogar selbst kleine Aufgaben erledigen. Dabei kannst du herausfinden, ob dich ein Beruf so sehr interessiert, dass du in der Klasse 9 ein längeres Praktikum dort absolvieren möchtest.

Wie du einen Platz für eine Berufsfelderkundung findest? Entweder fragst du direkt bei Betrieben nach oder du schaust mal im Internet im BFE-Portal nach: https://kreis-recklinghausen.bfe-nrw.de

Dort bieten ganz unterschiedliche Firmen, Praxen oder soziale Einrichtungen Berufsfelderkundungen in verschiedenen Zeiträumen an und du kannst die Plätze selbst buchen.

Ein ständiger Begleiter ist dabei dein Berufswahlpass, den du zur Potenzialanalyse bekommst. In diesem Ordner sammelst du nicht nur deine Ergebnisse der Potenzialanalyse oder Bescheinigungen über Praktika, sondern er trägt dazu bei, deinen Weg in die Arbeitswelt zu finden.

In einem Praktikum kannst Du über zwei oder drei Wochen einen Beruf kennenlernen. In einem Betrieb, einer Praxis, in einer sozialen Einrichtung oder einem Büro kannst du nicht nur deinen Kollegen und Kolleginnen über die Schulter schauen, sondern meist auch tatkräftig mitarbeiten.

Während der Berufsfelderkundung hast du ja schon erste Erfahrungen sammeln können und vielleicht war der Schnuppertag schon so interessant, dass du gern mehr erfahren möchtest. Für ein Schülerbetriebspraktikum muss man sich oftmals schriftlich bewerben. Deine Lehrer und Lehrerinnen unterstützen dich dabei und du sammelst schon Erfahrungen, wie man sich später um einen Ausbildungsplatz bewirbt. Hast du eine Praktikumsstelle bekommen, bist du Mitglied im Team und darfst beispielsweise Aufgaben am Computer erledigen, unter Anleitung Kunden bedienen oder deine Kolleginnen und Kollegen zu Terminen begleiten.

Solltest du feststellen, dass der Beruf doch nicht so interessant ist wie du dachtest, ist das eine wertvolle Erfahrung. Vielleicht gefallen dir die Arbeit und der Betrieb aber auch so gut, dass du einen Ausbildungsplatz angeboten bekommst. Ein Praktikum ist also immer eine gute Möglichkeit, etwas über die eigenen Fähigkeiten, einen Beruf und einen Betrieb herauszufinden und nicht zuletzt eine gute Chance auf einen Ausbildungsplatz.